Mit einer zu bewirtschaftenden Wasserfläche von ca. 360 Hektar gehören wir zu den kleineren Fischereibetrieben im Haupterwerb in Mecklenburg Vorpommern. Zu unseren Gewässern zählen der Rittermannshäger See mit 70 ha und einer maximalen Tiefe von 3,0 m, der Große Varchentiener See mit 254 ha und einer Tiefe von 2,50 m , der Kleine Varchentiner See mit 54 ha und der maximalen Tiefe von 12,0 m und 7 km der Ostpeene deren Tiefe von 40 Zentimetern bis Stellenweise 1,80m angegeben werden kann. Der reichhaltige Fischbestand unserer Gewässer wird durch jährlichen Besatz wie zum Beispiel Aale und Karpfen gewährleistet. Hege und Pflege ist aber genauso gefragt. Keine Fischarten im See dürfen überhand nehmen oder überfischt werden. So sollte es für einen Fischer eine Berufung sein, das natürliche Gleichgewicht in seinen Seen zu halten oder zu regulieren.
Zu den Hauptfischarten in unseren Gewässern zählen, Aale, Zander, Hechte, Karpfen, Barsche, Schleie, Rotfedern, Plötzen und Bleie. Im Rittermannshäger See gibt es Außerdem einen natürlichen Bestand von Welsen und in der Ostpeene einen guten Bestand an Schlammpeitzgern und Döbeln. Der größte gefangene Einzelfisch war ein Wels aus der Ostpeene mit einem Gewicht von 58 kg und einer Länge von 2,20 m. Dieser ging unserem Großvater 1936 ins Netz. Ein Massenfang von Sage und Schreibe über 30 Tonnen Silberkarpfen in einem Zug, ging bei der Herbstabfischung 1996 auf dem Großen Varchentiner See in unsere Fischereigeschichte ein.
Vom Frühjahr bis zum Herbst wird in allen Gewässern die Reusenfischerei betrieben. Diese Fanggeräte werden immer an der gleichen Stelle im Gewässer gestellt, wofür Sie auch nach Tiefe und Länge extra angefertigt werden.
Eine effektive Fangmethode ist auch das fischen mit Stellnetzen. Diese werden abends ausgelegt und am nächsten morgen wieder eingeholt. Mit verschieden großen Maschenweiten bestimmt man selbst die Fischart die man fangen möchte. So werden für Barsche zum Beispiel Netze mit einer Maschenweite von ca.50mm und für Karpfen von ca.100mm verwendet.
Eine sehr alte Fangmethode ist das fischen auf Aal mit Aalpuppen. An einen Schwimmkörper wird je nach Gewässertiefe eine Schnur die bis auf den Grund reicht und an dessen anderen Ende ein Haken gebunden wird, befestigt. Zur heutigen Zeit bestehen diese Schwimmer aus PVC, unsere Vorfahren fertigten Sie aus getrocknetem Schilf an.
Im Spätherbst wird dann die Zugnetzfischerei durchgeführt. Diese Fangmethode zählt zu den schonensten Arten Fische zu fangen. Ein Netz mit zwei gleichlangen Flügeln von je 400m Länge. In der Mitte ist ein Netzsack mit einem Eingangsumfang von 38m welcher auf einer Länge von 20 m sich zum Ende verjüngt eingenäht. Das Zugnetz wird in Hufeisenform im See ausgefahren und mit Hilfe von Seilwinden dann ans gegenüberliegende Ufer gezogen. Hat der Netzanfang dann den Kahn erreicht wird das Netz per Hand weiter gezogen. Alle gefangenen Fische, zu dieser Zeit hauptsächlich Karpfen, Zander und Hechte werden dann in unseren Hofteich gesetzt um Sie je nach Bedarf wieder zu entnehmen.
Fischer feiern natürlich auch gern einmal. So entstand vor einigen Jahren die Idee auf dem Welshof einmal im Jahr ein Fischerfest stattfinden zu lassen. Mittlerweile zählt unser Fischerfest das in jedem Jahr am ersten Juniwochenende stattfindet, zu einem Kulturellen Höhepunkt der Region. Besucher aus nah und fern werden im Jahr 2012 dann bereits die zwanzigste Auflage erleben.
Am ersten Wochenende im September jedes Jahr heißt es dann schlemmen bis nichts mehr geht. „Fisch Satt“ in allen Variationen. Ob gebraten, gekocht, gedünstet, geräuchert oder sauer eingelegt, von Aal über Hecht, Forelle und Wels bis Zander ist von allem etwas dabei. Rechtzeitiges reservieren sichert Plätze, den die drei tollen Tage sind meistens schon Wochen vorher ausgebucht.